1770 und 1771 waren nasse und teure Jahre. „1770: dieses Jahr haben wir einen sehr nassen Winter gehabt, und den 15. , 16, und 17 Marci fiel ein Schnee 3 Tage nacheinander, dass kein Mensch weder aus noch ein gehen konnte, welcher auch das Korn weggefressen, dass mancher nicht 10 Garben auf 1 Acker hat bekommen. 1771: Wir haben dieses Jahr wieder einen nassen Winter gehabt, so dass viele Häuser sein zu Grunde gegangen. Es steigen auch die Hungerquellen immer stärker auf, so daß alle Keller und Börner bis oben voll seyn und viele Acker liegen bleiben müssen. 1772: Die nassen Winter gehen noch fort. Große Hungersnot entsteht unter den Armen. Es seyn die Armen nicht zu ernehren. Das Amt hat in unserer Gemeinde (Helfta bei Eisleben) 3 Bettelvögte ernannt dazu, doch aber können sie sich ihrer nicht erwehren; sie laufen gerade in die Häuser. Roggen und Weizen hat um Pfingsten herum 5 Thlr. 12 gr. Die Gerste 4 Thl. , der Hafer 2 Thl. 16 gr. der Scheffel gegolten. Die allgemeine Not und Teuerung wuchs täglich, und die Nahrung lag gänzlich darnieder, dass dieses Jahr in Böhmen und Obersachsen viele tausend Menschen gestorben. Denn es kam eine Krankheit und die Menschen, so man das Faule Fieber nannte, und starben auch allhier (in Eisleben) viele Menschen an demselben.“ (Mansfelder Blätter V, 88 und 121).