1805: Große Teuerung, welche bis in den Herbst 1806 dauerte.

  • Der Sangerh.Scheffel Weizen galt 10 – 12 Thlr. ;
  • Korn 8 – 10 Thlr. ;
  • Gerste 5 - 7 Thlr. ;
  • Hafer 4 – 4 ½ Thlr. ;
  • Erbsen und Linsen dem Korn
  • gleich. Kartoffeln

warenwenig gebaut, dagegen sehr viel Hülsenfrüchte wurden gebaut. Die Ernten 1805 und 06 waren gut und wurden auch bei günstiger Witterung eingebracht. Die große Theuerung entstand dadurch, weil der Krieg mit den Franzosen erklärt war und alle Magazine reichlich gefüllt wurden. So konnte man in einzelnen Scheffeln nichts bekommen und es entstand größte Hungersnoth unter den ärmeren Klassen. Aber Ausgang 1806 kam viel ausländisches Getreide in unsere Nähe an. Nach der Schlacht bei Jena wurden sofort alle Magazine aufgethan und das Getreide zum allgemeinen Verkauf gestellt. Die Franzosen als Sieger und Feinde drangen in unser Sachsen ein und verfolgten die Preußen auf der Retirade (Rückzug). Es wurde aber bald in Sachsen die Neutralität angeschlagen. Doch waren die Franzosen schon bis Edersleben herangedrungen, wo sie viele Greuelthaten begingen, plünderten, sengten und brandtschatzten. Die Preise fielen schnell von ihrer Höhe, so daß im Oktober 1806 noch

  • der Sangerh. Scheffel Korn 1 Thlr. 12 gr.
  • Weizen 2 Thlr. , Gerste 20 gr. bis 1 Thlr. ;
  • Hafer 17 – 20 gr.

galt.