Haldenbrand

Der brennende Müllberg

Müll-Lieferungen falsch deklariert.

Müllskandal weitet sich aus.

Müllskandal zieht immer größre Kreise.

Müllskandal wird Thema im Landtag.

Fässer mit Gift in Riestedt vergraben.
Müllberg geht erneut in Flammen auf

usw., usf.

….alles Überschriften zu Artikeln, die im Jahre 2008 in der Mitteldeutschen Zeitung erschienen und in denen über Ursachen und Auswirkungen einer mafiösen Abfallentsorgung berichtet wurde. Was war in unserem sonst so ruhigen und beschaulichen Ort Riestedt geschehen? Riesige Flammen loderten am Sonntag den 3. August gegen 3 Uhr in den Nachthimmel. Beißender Rauch lag in der Luft. Überall waren die blinkenden Blaulichter der heranfahrenden Feuerwehr- und Polizeiautos zu sehen. 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auf dem Gelände der Recyclingfirma stand der dort illegal abgelagerte riesige Abfallberg in Flammen. Es war bereits das zweite Mal, dass dieser Dreckberg brannte und die Riestedter Einwohner auf Grund des gewaltigen Ausmaßes des Brandes in Aufregung und Schrecken versetzte. Wie konnte es zu dieser enormen Ansammlung von über 100 000 t geschätzten Abfallmaterial und den Großbrand kommen? Wie vieles im Leben begann auch diesmal alles am Anfang recht klein. Eine von der zuständigen Behörde mangelhaft und unsachgemäßausgestellte Genehmigung zur Abfallentsorgung bewirkte, dass gerissene und skrupellose Unternehmer die Lücken in dieser Genehmigung rigoros ausnutzen. Es begann mit der Anlieferung von Bauschutt und endete mit einem riesenhaft angefahrenen Abfallberg. Allein über 100.000 t Plastikabfall soll nach Schätzungen von Fachleuten in diesen Berg liegen. Die Riestedter Bürger sahen mit großer Sorge das ständige Anwachsen des Abfallberges und richteten an die zuständigen Behörden entsprechende Bitten und Gesuche nichts geschah, keine Unterstützung, kein Stopp der Anfahrten, einfach nichts. Immer weiter fuhren Transporter aus allen möglichen Ecken des Landes Abfall an. Dann geschah es, die Natur kam sich selbst zur Hilfe. Wie bei einem Vulkan erhöhte sich durch den eigenen Druck des Abfallberges die Temperatur im Inneren und die dabei entstehenden Gase entzündeten sich. Es kam zum weithin sichtbaren Ausbruch der Glutnester und den gewaltigen Bränden. Nun erst wurden die Behörden aus ihrer Lethargie aufgeschreckt, sicher weil auch in anderen Orten ähnliche Zustände herrschten. Unser Landrat sprach deshalb im Fernsehen von einer Müllmafia. Er ordnete den sofortigen Stopp der Anfuhren und den Abtransport des gesamten Abfallberges an, sicher auch, weil es immer wieder zu Bränden und zu Einsätzen der stark beanspruchten Feuerwehren hätte kommen können. Über 10 Mill. Euro soll nach Schätzungen der Abtransport kosten. Nun kann man einmal raten, wer die ganze Schose bezahlen muss, sicher nicht die skrupellosen Unternehmen, denn bis dato hat man noch nichts von einen Prozess oder ähnlichen gehört.