Ein kompliziertes Symbol der Dorfgemeinschaft zeigt Riestedt in seinem älteren Ortssiegel von 1798. Ein zweimal quer gestreiftes Roccocoschild zeigt im oberen Felde auf der Teilungslinie und im untern Felde auf dem Schildrande stehend je vier nebeneinandergestellte Laubbäume, anscheinend Lindenbäume, während das Mittelfeld mit Wellenlinien belegt ist. Drücken die Bäume die Dorfgemeinschaft und Dorfgerichtsbarkeit aus, so soll das Mittelfeld jedenfalls in redender Weise an die Entstehung des Ortes im Riede, Gegend in oder am Wasser, das in der Wappenkunst durch stromweise gezogene oder geschobene, ihre gehörige Breite besitzende Linien, die sich von den Schlangenlinien durch ihre geringe Krümmung unterscheiden, ausgedrückt wird, erinnern. Ein später 1840 angefertigter Ortsiegelstempel zeigt ein Schild nicht mehr, wohl aber die Bäume, wiederum in zwei Reihen gesetzt, die aber jetzt ihren heimischen Typus verloren und dafür den von Palmen oder vorweltlichen Farnen angenommen haben. Ob den Bäumen unbewusst diese Form gegeben oder ob dadurch an den reichen Kohlenbetrieb im Riestedter Becken und an die hier öfters gefundenen noch gut erhaltenen vorweltlichen Bäume erinnert werden soll, war nicht mehr festzustellen. Einige mit ihrer Geschichte vertraute Bewohner des Ortes wollen sich letzterer Ansicht anschließen.